Wohnformen für Senioren Moderne Wohnmöglichkeiten

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Ansprüche an Wohnformen für Senioren stark verändert. Die „jungen Alten“ sind heute im Durchschnitt deutlich später von Gebrechen, Hilfsbedürftigkeit und Vereinsamung betroffen als frühere Generationen. Statt der reinen „Standardversorgung“ steht mittlerweile die individuelle Lebensgestaltung im Vordergrund. Diese Entwicklung hat besonders die möglichen Wohnformen für Senioren beeinflusst. Pflege- und Altenheime haben ihre Bauweise und ihr Leistungsspektrum an die neuen Ansprüche angepasst. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Wohnmöglichkeiten für Senioren, die eine hohe Lebensqualität und Selbstständigkeit fördern.

Inhaltsverzeichnis

  1. Flexible Wohnmodelle für Senioren
  2. Stationäre Wohnmodelle für Senioren
  3. Alternative Wohnformen für Senioren
  4. Auswahlkriterien für Wohnformen für Senioren

Flexible Wohnmodelle für Senioren

Wohnen im eigenen Zuhause

Wer auch im Alter noch weitgehend fit und gesund ist, kann problemlos im eigenen Zuhause wohnen bleiben. Leichte Einschränkungen machen einen Umzug nicht zwingend notwendig. Pflege kann auch in den eigenen vier Wänden organisiert werden.

Selbstbestimmt zu Hause leben

Im eigenen Zuhause alt werden – ein Wunsch vieler Senioren. Wer noch relativ gesund und selbstständig ist, kann diesen Wunsch realisieren. Um altersgerechtes Wohnen zu ermöglichen, sind oft einige Umbauten notwendig. Sicherheit und Barrierefreiheit stehen dabei im Vordergrund. Insbesondere Küche und Badezimmer müssen oft altersgerecht umgestaltet werden. Auch ein Treppenlift kann eine sinnvolle Ergänzung sein. Der Umfang der Umbauten hängt von der individuellen Situation ab. Ein Hausnotruf-System kann zusätzliche Sicherheit bieten, indem im Notfall schnell Hilfe gerufen wird.

Pflege durch Angehörige zu Hause

Auch bei geringem Pflegebedarf ist ein Leben zu Hause weiterhin möglich. Wenn ein Senior pflegebedürftig wird, übernehmen oft die Familienangehörigen die Pflege. 70 Prozent aller Pflegebedürftigen werden zu Hause betreut – der größte Teil davon durch Angehörige. Krankenkassen und Pflegedienste bieten spezielle Pflegekurse an, um die ambulante Pflege zu erleichtern und den Pflegenden die notwendigen Fertigkeiten zu vermitteln. Ist ein Pflegegrad vorhanden, wird bei häuslicher Pflege durch Angehörige oder Ehrenamtliche das sogenannte Pflegegeld an den Pflegebedürftigen ausgezahlt. Dieses kann zur Unterstützung der pflegenden Angehörigen genutzt werden. Es gibt zudem eine Vielzahl weiterer ambulanter Dienste, wie Haushaltshilfen oder das sogenannte Essen auf Rädern, die die häusliche Pflege unterstützen.

Professionelle Pflege zu Hause

Reicht die Pflege durch Angehörige nicht aus oder ist aus äußeren Umständen nicht möglich, kann ein Pflegedienst die Pflege übernehmen. Dieser kümmert sich fachkundig um die tägliche Pflege des Pflegebedürftigen und kann medizinische Aufgaben übernehmen. Auf diese Weise werden die Angehörigen entlastet und bei der Organisation von Familie, Beruf und Pflege unterstützt. Die Finanzierung der ambulanten Pflege durch einen Pflegedienst wird bei einem Pflegegrad von der Pflegekasse mit Pflegesachleistungen unterstützt. Neben ambulanten Pflegediensten gibt es auch die Möglichkeit, eine private Pflegekraft zu engagieren, die vor allem bei einer 24-Stunden-Pflege zum Einsatz kommt, beispielsweise bei Demenz.

Wohngemeinschaften für Senioren

Die Senioren-WG zählt zu den modernen Wohnformen für Senioren und hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Obwohl Senioren in einer WG ihre eigene Häuslichkeit verlassen müssen, zählt diese Wohnform zur ambulanten Versorgung, da die Pflege und Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst organisiert wird. In einer Senioren-WG hat jeder sein eigenes Zimmer, die Gemeinschaftsräume werden gemeinsam genutzt. Dies beugt der Vereinsamung vor und ermöglicht gegenseitige Unterstützung im Alltag sowie gemeinsame Aktivitäten. Zudem kann ein Pflegedienst zur Unterstützung in der alltäglichen Pflege engagiert werden.

Stationäre Wohnmodelle für Senioren

Kurzzeit- und Verhinderungspflege

Die Kurzzeit- und Verhinderungspflege ist auf einen absehbaren Zeitraum ausgelegt. Die Kurzzeitpflege kommt vor allem dann zum Tragen, wenn ein Senior infolge eines Sturzes vorübergehend pflegebedürftig ist. In diesem Fall übernimmt die Krankenkasse die Unterbringung in einer stationären Pflegeeinrichtung. Auch bei einer kurzfristigen Verschlechterung der Pflegebedürftigkeit wird Kurzzeitpflege eingesetzt. Verhinderungspflege wird genutzt, wenn die pflegende Person vorübergehend ausfällt, beispielsweise durch Urlaub oder Krankheit. Die Pflegeversicherung übernimmt in diesem Fall die Kosten für eine Ersatzpflege für bis zu vier Wochen pro Jahr, sofern die Pflegeperson den Pflegebedürftigen mindestens sechs Monate gepflegt hat.

Tages- und Nachtpflege

Bei der Tages- und Nachtpflege verbringen Pflegebedürftige nur einen Teil ihres Tages in einer stationären Einrichtung. Die Tagespflege findet tagsüber statt und ergänzt die häusliche Pflege durch Angehörige. Die Senioren werden morgens abgeholt oder zur Tagespflege gebracht und verbringen den Tag bei verschiedenen Aktivitäten, während der pflegende Angehörige anderen Verpflichtungen nachgehen kann. Die Nachtpflege richtet sich an Pflegebedürftige, die nachts nicht alleine sein möchten oder an einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus leiden.

Betreutes Wohnen für Senioren

Im Betreuten Wohnen leben Senioren in eigenen, barrierefreien, altersgerechten Wohnungen mit Betreuungsservice. Diese Wohnform eignet sich für Senioren, die noch weitgehend selbstständig sind, aber bei Bedarf schnell Hilfe erhalten möchten. Betreute Wohnungen sind altersgerecht ausgestattet und fördern soziale Kontakte unter den Bewohnern. Der Vorteil dieser Wohnform liegt in den angebotenen Betreuungsleistungen, die das eigenständige Wohnen erleichtern und vorhandene Fähigkeiten möglichst lange erhalten. Eine Unterform des Betreuten Wohnens ist das sogenannte Service Wohnen, bei dem zusätzliche Dienstleistungen wie Reinigung, Hausmeisterdienste und Pförtner angeboten werden.

Seniorenresidenzen

Seniorenresidenzen sind die luxuriöse Variante betreuter Wohnanlagen und erinnern eher an Hotels als an Altenheime. Diese Wohnmodelle bieten hochwertige Wohnungen in bester Lage und umfangreiche Service- und Betreuungsangebote. Die meisten Seniorenresidenzen verfügen über Einrichtungen wie Schwimmbad, Sauna, Fitnessstudio, Bibliothek, Veranstaltungsräume und ein Restaurant oder Café. Allerdings sind sie in der Regel auch sehr kostspielig.

Pflegeheim für Senioren

Ist die Pflegebedürftigkeit so weit fortgeschritten, dass der Senior den eigenen Haushalt nicht mehr führen kann und umfassende Pflege benötigt, ist oft ein Umzug in ein Pflegeheim erforderlich. Hier erhalten die Bewohner rund um die Uhr medizinische und pflegerische Betreuung sowie Unterkunft und Verpflegung. Verschiedene Freizeit- und Kontaktmöglichkeiten sorgen für Abwechslung und helfen gegen Isolation. Die Kosten für ein Pflegeheim sind oft hoch, und die Pflegekasse unterstützt die Finanzierung mit Leistungen, die je nach Pflegegrad variieren.

Alternative Wohnformen für Senioren

Leben im Ausland im Alter

Immer mehr Senioren erfüllen sich den Wunsch, ihren Lebensabend im Ausland zu verbringen. Beliebte Ziele sind Urlaubsländer wie Spanien, Griechenland oder Portugal, aber auch Länder außerhalb Europas wie die USA oder Thailand. Pflege im Ausland ist oft kostengünstiger als in Deutschland.

Mehrgenerationenhäuser für Senioren

Das Mehrgenerationenhaus eignet sich für Familien, die zusammenleben und dennoch die Privatsphäre aller Mitglieder wahren möchten. Es handelt sich meist um ein Mehrfamilienhaus, in dem die älteren Familienmitglieder das barrierefreie Erdgeschoss bewohnen, während die jüngeren Generationen in den oberen Stockwerken leben. Diese Wohnform ermöglicht eine leichte Integration der Pflege in den Familienalltag.

Palliativpflege für Senioren

Die Palliativpflege begleitet schwerkranke Senioren auf ihrem letzten Weg. Ziel ist es, die letzten Wochen und Monate möglichst im Sinne des Pflegebedürftigen zu gestalten und eine angemessene medizinische Versorgung sicherzustellen. Palliativpflege wird von ambulanten Pflegediensten, spezialisierten Palliativdiensten, Palliativstationen in Pflegeheimen und stationären Hospizen angeboten.

Außerklinische Intensivpflege für Senioren

Diese Pflegeform richtet sich an schwerstpflegebedürftige Menschen, die beispielsweise auf ein Beatmungsgerät angewiesen sind. Die außerklinische Intensivpflege kann zu Hause oder in einer Wohngemeinschaft erfolgen und basiert auf dem Leitsatz „ambulant vor stationär“. In beiden Fällen ist eine 24-Stunden-Betreuung durch professionelles Pflegepersonal erforderlich.

Auswahlkriterien für Wohnformen für Senioren

Rechtliche und finanzielle Fragen berücksichtigen

Bei der Auswahl der geeigneten Wohnform sollten auch rechtliche und finanzielle Fragen berücksichtigt werden. Bei stationären Wohnformen ist darauf zu achten, dass das aktuelle Heimgesetz gilt, das den Schutz der Heimbewohner regelt. Die Finanzierung der Pflege sollte gesichert sein, da die Leistungen der Pflegekasse selten die gesamten Kosten abdecken. Die restlichen Beträge müssen vom Pflegebedürftigen oder den Angehörigen getragen werden. Sind alle finanziellen Mittel erschöpft, kann Sozialhilfe in Form von „Hilfe zur Pflege“ beantragt werden.

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